„Die Zukunft war früher auch schon mal besser“, sagte der Münchner Kabarettist Karl Valentin. Das war sie schon öfters in Krisenzeiten, aber jetzt haben wir auch noch mehr: eine Transformation. Wie stemmen wir sie? „by design or by desaster“? Viel hängt davon ab, wie wir darüber denken.
Thema: "OE"
Keine Panik, so ist Krise.
„Krise“ heißt es, weil was Unerwartetes mit bisherigen Mitteln nicht zu stemmen ist. Unsere Reaktionen drauf sind allerdings erwartbar. Ein Blog über die „Fieberkurve des Change“.
Unsere Container sind voll
Wir haben in uns einen Raum, in dem wir das stecken, was wir gerade nicht aushalten – Wilfried Bion nennt das „container“. Das ist gut so, denn ohne den würden wir verrückt werden. Aber er ist gerade berstend voll: Klima, Corona, Krieg und mehr. Wie kommen wir da raus? Stück für Stück Wirklichkeit erkennen und verarbeiten.
Wo hängen wir unsere Autorität auf?
Das Wort „Autorität“ verwenden wir nicht so gerne – zu oft missbraucht, und passt nicht in den agilen Zeitgeist, weil wir ja alle „Partner“ sein sollen, eigenmotiviert, ein Verbund von seltsam Gleichen. Dabei brauchen wir Autorität und den Diskurs darüber echt notwendig.
Ich und wirksam? Ein kleiner Betrug.
Tausende Corona-Gegner schreien nach Freiheit – und erlebten sich stark ihrer Ohnmacht. So sehr das anwidert – wir alle haben diesen Antrieb: Wir wollen selbstwirksam sein, aber brauchen einander dazu. Das gelingt, wenn wir Kooperation gestalten – „Handeln“, nennt das Hannah Arendt.
Fakten sind wie Kühe
„Wer Fakten aufgibt, gibt die Freiheit auf“, sagt der Historiker Timothy Snyder. „Fakten sind wie Kühe“, entgegnet Dorothy L. Sayers: „Wenn man sie lange scharf ansieht, laufen sie weg.“ Sie sind Bilder, Annahmen – alles, nur keine Wahrheit. Also was jetzt: Leben wir in einer postfaktischen Zeit oder nicht?
Plötzlich zahlt sich Mut aus
Viele Menschen berichten, dass die Corona-Krise das Entscheiden leichter gemacht hat. Dabei wissen wir nicht mehr über die Zukunft, sondern weniger. Wie das? Eine Hypothese ist: Vielleicht gibt in Zeiten der Unsicherheit der Widerstand nach, das Bestehende (das ja nicht mehr hält) festzuhalten.
Jetzt ist „Danach“
Wir warten, bis der „Normalzustand“ wieder zurückkehrt. Verständlich ist das, aber was für ein Irrtum! Die Vergangenheit kehrt nie zurück. Und wir vergeben viele Chancen, uns auf das Hier und Jetzt einzustellen. Es könnte doch auch besser werden.
Freiwilliges Ausquetschen
Quetschen wir uns regelmäßig aus? Oder tun wir das gerne freiwillig? Ich bin mir da nicht sicher, ob wir da nicht einem Trend auf den Leim gehen. Kürzlich war die US-amerikanische Soziologin Saskia Sassen in Wien. Die streitbare Forscherin des menschlichen...
Anpassen oder widerstehen? Beides.
Dass die Welt VUKA ist (volatil, ungewiss, komplex und ambivalent), ist jetzt schon ein alter Hut. Die auch schon bald klassischen Antworten darauf sind diverse frameworks, um agil zu werden - als Person, als Team, als Organisation. Der Methodenkoffer ist mittlerweile...