Auseinandersetzungen werden härter, auch in Organisationen. Dass die Zukunft nicht mehr so rosig aussieht, bewegt nämlich alleine noch gar nichts: Es verstärkt den Widerstand genauso wie das Momentum. Wie kommen wir da raus? Mit Halten, Ebene wechseln, und mit Lernen.
Thema: "Coaching&Supervision"
Unsere Container sind voll
Wir haben in uns einen Raum, in dem wir das stecken, was wir gerade nicht aushalten – Wilfried Bion nennt das „container“. Das ist gut so, denn ohne den würden wir verrückt werden. Aber er ist gerade berstend voll: Klima, Corona, Krieg und mehr. Wie kommen wir da raus? Stück für Stück Wirklichkeit erkennen und verarbeiten.
Wo hängen wir unsere Autorität auf?
Das Wort „Autorität“ verwenden wir nicht so gerne – zu oft missbraucht, und passt nicht in den agilen Zeitgeist, weil wir ja alle „Partner“ sein sollen, eigenmotiviert, ein Verbund von seltsam Gleichen. Dabei brauchen wir Autorität und den Diskurs darüber echt notwendig.
Ich und wirksam? Ein kleiner Betrug.
Tausende Corona-Gegner schreien nach Freiheit – und erlebten sich stark ihrer Ohnmacht. So sehr das anwidert – wir alle haben diesen Antrieb: Wir wollen selbstwirksam sein, aber brauchen einander dazu. Das gelingt, wenn wir Kooperation gestalten – „Handeln“, nennt das Hannah Arendt.
Fakten sind wie Kühe
„Wer Fakten aufgibt, gibt die Freiheit auf“, sagt der Historiker Timothy Snyder. „Fakten sind wie Kühe“, entgegnet Dorothy L. Sayers: „Wenn man sie lange scharf ansieht, laufen sie weg.“ Sie sind Bilder, Annahmen – alles, nur keine Wahrheit. Also was jetzt: Leben wir in einer postfaktischen Zeit oder nicht?
Was wir vom Corona-Shutdown lernen können
Im Jahr 2001 ging ein Windows-NT-Server der University of North Carolina perdü. Als die Techniker ausrückten, um ihn zu reparieren, konnten sie den Computer nicht finden. Nach langem Zupfen an Kabelsträngen fand man heraus: Server 54 war vier Jahre zuvor versehentlich...
Freiwilliges Ausquetschen
Quetschen wir uns regelmäßig aus? Oder tun wir das gerne freiwillig? Ich bin mir da nicht sicher, ob wir da nicht einem Trend auf den Leim gehen. Kürzlich war die US-amerikanische Soziologin Saskia Sassen in Wien. Die streitbare Forscherin des menschlichen...
Können wir unser Glück fassen?
Ein von mir sehr geschätzter Wissenschafter (Johnatan Haidt) war auf eine Gastprofessur nach Indien eingeladen. Da er auch zum Thema "Glück" forschte, fragte er den Taxifahrer, was für ihn "Glück" sei. Der Taxifahrer war perplex über so eine dumme Frage und sagte: Das...
Anpassen oder widerstehen? Beides.
Dass die Welt VUKA ist (volatil, ungewiss, komplex und ambivalent), ist jetzt schon ein alter Hut. Die auch schon bald klassischen Antworten darauf sind diverse frameworks, um agil zu werden - als Person, als Team, als Organisation. Der Methodenkoffer ist mittlerweile...
Gruppen und Theorie, Teil 2: Die Gruppenspirale
In den Grundausbildungen der Gruppendynamik lernen wir im Wesentlichen drei Phasenmodelle, wie sich Gruppen entwickeln. Alle Modelle haben diese Grundannahme, dass hier etwas linear abläuft. Hier ist ein spannendes Modell, das stärker zyklisch denkt.