Wir werden gerne geblendet von unserer Neigung, den Menschen nachzulaufen, die uns „führen“. Dabei blenden wir aus, dass „Führung“ keine Person, Funktion oder Tätigkeit ist, sondern ein komplexes Geschehen, zu dem wir alle unseren Beitrag leisten.
Gute Führung ist also ein gelungener Prozess, der bewirkt, dass wir zusammen handlungsfähig sind. Er gibt uns Sinn, Orientierung, und containment – die Fähigkeit, Ungewissheit auszuhalten.
Dabei ist Führung mehr als nur Management: John P Kotter bezeichnet „Führung“ als „Leadership“, und meint damit: nicht planen, sondern die Richtung vorgeben; nicht organisieren, sondern ausrichten; nicht Probleme lösen, sondern inspirieren. Dann ist auch das Ergebnis ein anderes: Leadership erzeugt Bewegung.
Wir gehen einen Schritt darüber hinaus und fragen uns: Welches Geschehen gibt Richtung vor, richtet aus und inspiriert? Und was kann das Management der Gegenwart dazu beitragen?
Das bedingt ein großes Stück Demut. Nicht die „Führenden“ sind die Wichtigen – wir sind es alle. „Führung ist wie Hausarbeit“, schreibt die Autorin Ruth Seliger: „Sie fällt auf, wenn sie nicht gemacht ist.“
Special: Führung und Ehrenamt
Wie motiviert und führt man Menschen – auch, aber nicht nur in der Freiwilligenarbeit? Claus Faber im Gespräch mit André Martinuzzi von der Wirtschaftsuniversität Wien.
Diese Interviews entstanden für das Projekt power2help. Alle Interviews, Skripten und Reflexionsfragen sind als e-learning-Module auf power2help.at abrufbar. Der Login ist kostenlos.